Klientenzentrierte Psychotherapie

Was ist die klientenzentrierte Psychotherapie?

Psychotherapie bedeutet übersetzt „die Behandlung der menschlichen Seele“ oder auch „die Behandlung mit seelischen Mitteln“ – durch Gespräche und psychologische Interventionen. Es gibt verschiedene Formen der Psychotherapie. Sie alle versuchen auf unterschiedliche Weise, Probleme der Betroffenen, die zu psychischen Störungen geführt haben, zu erkennen und zu behandeln.

Die klientenzentrierte Psychotherapie nach Carl R. Rogers ist eine humanistische Psychotherapie und geht davon aus, dass der Mensch grundsätzlich nach Selbstverwirklichung strebt und er die Lösungen für seine Probleme in sich selbst trägt.

Schlüsselbegriffe in der klientenzentrierten Psychotherapie sind die Begriffe Selbstkonzept und Selbstaktualisierungtendenz.

Das Selbstkonzept beschreibt die Art und Weise, wie eine Person sich selbst wahrnimmt, versteht und definiert.

Unter Selbstaktualisierungstendenz verstehen wir den inneren Drang eines Menschen, sein volles Potenzial zu entfalten und sich in Richtung persönlicher Entwicklung und Erfüllung zu bewegen.

Ist das Selbstkonzept inkongruent, also nicht stimmig, und die Selbstaktualisierungstendenz blockiert, kann dies zu negativen Emotionen wie Frust, Scham oder Traurigkeit und im Extremfall zu psychischen Störungen wie Depressionen führen.

Die klientenzentrierte Psychotherapie ist ein durch Authentizität, Empathie und Kongruenz geprägter Prozess. In einem bewertungsfreien Gesprächsklima werden die Klient:innen in ihrem Selbstaktualisierungsprozess unterstützt und ihre bereits vorhandenen Ressourcen zur Problemlösung aktiviert.

Auf diesem Weg werden die Klient:innen selbst und nicht ihre Probleme in das Zentrum der Therapie gestellt. Dadurch werden Unstimmigkeiten im Selbstkonzept oder Blockaden in der Selbstaktualisierung zu identifizieren und aufzulösen.

Wie sieht eine Psychotherapiesitzung aus?

Mit der mir durch das Gesundheitsamt Berlin im Oktober 2020 erteilten Heilerlaubnis darf ich als Heilpraktiker für Psychotherapie für meine Klient:innen Psychotherapie anbieten.

  • Nach einem Vorgespräch und einer ausführlichen Anamnese, wird gegebenenfalls eine Diagnose erstellt sowie Ziele definiert, die in der Therapie erreicht werden sollen
  • Das Kernstück der Sitzungen ist das Gespräch. Die Klient:innen schildern ihre Probleme und Sichtweisen. Ich bin bemüht, die Gefühle und Gedanken der Klient:innen möglichst genau zu verstehen
  • Als Therapeut fasse ich immer wieder die Aussagen der Klient:innen in meinen eigenen Worten zusammen. Durch diese Reflexion gelangen die Klient:innen zu einem besseren Verständnis ihrer inneren Welt
  • Ich bewerte nicht und erteile auch keine Ratschläge. Durch meine Spiegelungen unterstütze ich die Klient:innen dabei, eine individuelle Antwort in sich selbst zu finden

Für wen ist klientenzentrierte Psychotherapie geeignet?

Eine klientenzentrierte Psychotherapie kann hilfreich sein, wenn die Gedanken, Gefühle und das Verhalten eines Menschen zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führen und die Fähigkeit zur Bewältigung alltäglicher Herausforderungen beeinträchtigen. Dies äußert sich in Symptomen wie:

  • Psychische Probleme: Man erlebt das Leben als Last und empfindet keine Freude
  • Empfinden einer inneren Leere
  • Antriebs- und Lustlosigkeit
  • Erschöpfung und Überforderung
  • Schmerzhafte Erinnerungen
  • Ängste, die einen belasten oder einschränken, z.B. vor Autoritäten, großen Plätzen oder vor Erkrankungen
  • Wiederkehrende Probleme im Kontakt mit anderen Menschen (z.B. am Arbeitsplatz)
  • Somatische Beschwerden wie chronischen Schmerzen, Schlafstörungen, Schwindel oder Herzklopfen und Atemnot

Was ist der Unterschied zwischen Coaching und Psychotherapie?

Während sich gesunde Menschen also durch Coaching in ihrem Alltag unterstützen lassen können, richtet sich Psychotherapie an Menschen, die sich durch ihr Problem im Alltag eingeschränkt fühlen. 

Der individuelle Leidensdruck ist unter anderem entscheidend dafür, ob jemand krank ist. Die Ausprägung und Intensität von „Leidensdruck“ und „Problemtiefe“ sowie die Bereitschaft und Fähigkeit, sich einer Psychotherapie zu unterziehen, sind dabei maßgeblich entscheidend für einen Therapieerfolg.